Zum Inhalt springen

Tariftreuegesetz

+ + + ARCHIV: 20. Wahlperiode + + +

Im Bundestag eingegangen, im Bundesrat bereits beraten
Basics
Offizieller Titel:Gesetz zur Stärkung der Tarifautonomie durch die Sicherung von Tariftreue bei der Vergabe öffentlicher Aufträge des Bundes (Tariftreuegesetz)
Initiator:Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Status:Im Bundestag eingegangen
Letzte Änderung:20.12.2024
Drucksache:20/14345 (PDF-Download)
Gesetztyp:Zustimmungsgesetz
Hinweis:Die öffentliche Konsultation startete am 09.12.2022.  
Table Media hat verschiedene Fassungen vom 05.09.2024 und vom 22.10.2024 veröffentlicht.
Zusammenfassung

Diese Zusammenfassung wurde mit GPT4 erstellt und kann Fehler enthalten.

Basisinformationen:  
Das wesentliche Ziel des Gesetzentwurfs ist die Stärkung der Tarifautonomie und die Sicherung von Tariftreue bei der Vergabe öffentlicher Aufträge des Bundes. Die Lösung besteht darin, tarifgebundene Arbeitsbedingungen bei der Ausführung öffentlicher Aufträge verpflichtend zu machen und Online-Betriebsratswahlen zu erproben. Federführend zuständig sind das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. 
 
Hintergrund:  
Der Gesetzentwurf erwähnt, dass die Tarifautonomie in den letzten Jahren zurückgegangen ist, teilweise aufgrund von Wettbewerbsvorteilen nicht tarifgebundener Unternehmen bei öffentlichen Aufträgen. Vorherige Maßnahmen wie das Tarifautonomiestärkungsgesetz und das Mindestlohngesetz wurden bereits ergriffen, um das Tarifvertragssystem zu stabilisieren. 
 
Kosten:  
Für den Bundeshaushalt entstehen jährliche Mehrausgaben von mehreren Millionen Euro, insbesondere für Personal- und IT-Kosten. Einmalige Kosten sind ebenfalls erheblich, insbesondere für die Anbindung an das Wettbewerbsregister. Für Länder und Kommunen entstehen keine zusätzlichen Haushaltsausgaben. Einnahmen werden nicht explizit erwartet. 
 
Inkrafttreten:  
Keine Angaben zum genauen Inkrafttreten. Es ist anzunehmen, dass das Gesetz am Tag nach der Verkündung in Kraft tritt. 
 
Sonstiges:  
Der Gesetzentwurf ist besonders eilbedürftig, da er Teil der Wachstumsinitiative der Bundesregierung ist und noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen werden soll. Die Erprobung der Online-Betriebsratswahlen wird evaluiert, um deren dauerhafte Einführung zu prüfen. 
 
Maßnahmen:  
Hier sind die wichtigsten Maßnahmen des Gesetzentwurfs zur Sicherung der Tariftreue bei der Vergabe und Ausführung öffentlicher Aufträge und Konzessionen des Bundes: 
 
- Anwendungsbereich: Das Gesetz gilt für die Vergabe und Ausführung öffentlicher Aufträge und Konzessionen des Bundes, jedoch nicht für die der Länder und Kommunen. Verteidigungs- und sicherheitsspezifische Aufträge sind ausgenommen. 
 
- Tariftreueversprechen: Auftragnehmer müssen sich verpflichten, ihren Arbeitnehmern mindestens die in der Rechtsverordnung festgelegten Arbeitsbedingungen zu gewähren. Diese Bedingungen sind verbindlich und Teil der Vertragsbedingungen. 
 
- Nachunternehmerregelung: Auftragnehmer müssen sicherstellen, dass auch Nachunternehmer die Tariftreue einhalten. Dies kann durch Präqualifizierung nachgewiesen werden. 
 
- Kontrollen und Sanktionen: Eine Prüfstelle Bundestariftreue wird eingerichtet, um die Einhaltung der Tariftreue zu kontrollieren. Verstöße können zu zivilrechtlichen Sanktionen und Ausschlüssen von Vergabeverfahren führen. 
 
- Rechtsverordnungen: Arbeitsbedingungen werden durch Rechtsverordnungen verbindlich festgelegt. Diese können Entlohnung, Mindestjahresurlaub und Arbeitszeiten umfassen. 
 
- Clearingstelle: Eine Clearingstelle gibt Empfehlungen zur Ausgestaltung der Rechtsverordnungen und zur Repräsentativität von Tarifverträgen ab. 
 
- Nachweispflicht: Auftragnehmer müssen die Einhaltung der Tariftreue durch geeignete Unterlagen nachweisen. 
 
- Präqualifizierungsverfahren: Erleichterungen bei der Nachweispflicht für tarifgebundene Arbeitgeber durch Präqualifizierung. 
 
- Zivilrechtliche Sanktionen: Vertragsstrafen für Verstöße gegen das Tariftreueversprechen und die Nachweispflicht. 
 
- Nachunternehmerhaftung: Auftragnehmer haften für die Einhaltung der Tariftreue durch Nachunternehmer. 
 
- Fakultativer Ausschlussgrund: Unternehmen können bei Verstößen von Vergabeverfahren ausgeschlossen werden. 
 
Diese Maßnahmen zielen darauf ab, faire Arbeitsbedingungen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge sicherzustellen und die Einhaltung von Tarifverträgen zu gewährleisten.

Informationen aus dem Ministerium
Datum erster Entwurf:05.09.2024
Datum Kabinettsbeschluss:27.11.2024
Weiterführende Informationen:Vorhabenseite des Ministeriums

„Der zwischen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP im Jahr 2021 vereinbarte Koalitionsvertrag "Mehr Fortschritt wagen" hat das Ziel, die Tarifautonomie, die Tarifpartner und die Tarifbindung zu stärken, damit faire Löhne in Deutschland bezahlt werden – dies befördert auch die nötige Lohnangleichung zwischen Ost und West. Zur Stärkung der Tarifbindung, des fairen Wettbewerbs und der sozialen Nachhaltigkeit wird die öffentliche Auftragsvergabe des Bundes an die Einhaltung eines repräsentativen Tarifvertrages der jeweiligen Branche gebunden, wobei die Vergabe auf einer einfachen, unbürokratischen Erklärung beruhen soll.“

Einträge im Lobbyregister

Im Lobbyregister des Bundestags sind Einträge zu diesem Vorhaben vorhanden:
- 2 Einträge zu Drucksache 20/14345 (Suche im Lobbyregister aufrufen)
- 1 Einträge zu Drucksache 588/24 (Suche im Lobbyregister aufrufen)
Identische Einträge werden zusammengeführt.

Bundesverband Deutsche Startups e.V.

Ziel oder Art der Interessenvertretung:
Die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse von Startups könnte in einem ersten, schnell umzusetzenden Schritt durch die Schaffung eines Ausnahmetatbestands im Tariftreuegesetz angegangen werden. Dabei sollte der administrative Aufwand für junge Unternehmen signifikant reduziert und gleichzeitig deren flexible und innovative Arbeitsweisen geschützt werden. Ferner sollten Startups von tarifvertraglichen Regelungen ausgenommen werden, wenn diese ihre Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität als Arbeitgeber beeinträchtigen.

Lobbyregister-Nr.: R002111 (Detailseite im Lobbyregister)
Interne ID: 48404

Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Ziel oder Art der Interessenvertretung:
Die vbw hat in ihrem DeutschlandPlan 2030 ihre zentralen Forderungen für die neue Bundesregierung zusammengefasst.

Lobbyregister-Nr.: R000989 (Detailseite im Lobbyregister)
Interne ID: 50220

Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Ziel oder Art der Interessenvertretung:
Die vbw hat in ihrem DeutschlandPlan 2030 ihre zentralen Forderungen für die neue Bundesregierung zusammengefasst.

Lobbyregister-Nr.: R000989 (Detailseite im Lobbyregister)
Interne ID: 52801

Beratungsverlauf im Bundestag
Eingang im Bundestag:20.12.2024
Drucksache:20/14345 (PDF-Download)
Beratungsverlauf im Bundesrat
Gesetztyp:Zustimmungsgesetz
Drucksache im BR:588/24
Eingang im Bundesrat:28.11.2024
Erster Durchgang:20.12.2024